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Crowdfunding Deutschland vergleich

Die Welt ist in ständiger Veränderung, ebenso die Finanzwelt. Als Konsequenz werden immer wieder neue Finanzierungsmodelle und Anlagemöglichkeiten entwickelt. Ein solches neues Finanzierungsmodell ist die Schwarmfinanzierung, auch unter dem englischen Begriff Crowdfunding bekannt. Deren Funktionsweise, Geschichte und die Situation in Deutschland werden wir nachfolgend erläutern.
 

 

Was ist Crowdfunding?

Unter dem Begriff der Schwarmfinanzierung versteht man die Finanzierung eines Projekts, Produkts oder einer Geschäftsidee nicht durch einen oder einige wenige Geldgeber, sondern durch kleine Beiträge von einer großen Gruppe.
 
Je nach Modell erhalten die Geldgeber für ihre Investition eine Beteiligung am Gewinn, eine vorher bestimmte Belohnung oder eine bloße Danksagung.
 
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Der Begriff der Schwarmfinanzierung oder des Crowdfundings ist relativ neu. Klar ist, dass der Begriff Schwarmfinanzierung als ungefähre Übersetzung ins Deutsche später entstand. Woher jedoch das Wort Crowdfunding kommt, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Einige Quellen geben an, dass er bereits im Jahre 2006 zum ersten Mal auftauchte. Andere Quellen behaupten jedoch, dass dieses Wort 2011 zum ersten Mal in der deutschsprachigen Wikipedia, als Neuschöpfung eines Benutzers, auftauchte.
 

Ein neues altes Modell

Das Modell der Schwarmfinanzierung ist schon alt, Beispiele dafür sind schon aus der Antike bekannt. Sehr beliebt war dieses Modell seit jeher in der Kunst. So wurde es zum Beispiel von Autoren ohne ausreichende finanzielle Mittel zur Finanzierung von Büchern verwendet.
 
Ein anderes Beispiel aus der Vergangenheit ist die Finanzierung des Sockels der Freiheitsstatue: Als die Vereinigten Staaten von Amerika diese von Frankreich geschenkt bekamen, verfügten sie nur über unzureichende finanzielle Mittel, um deren Sockel zu bezahlen. In einer großen Aktion wurde der Sockel, der auch heute noch steht, schließlich mit rund 160.000 Kleinspenden finanziert.
 
Eine neue Beliebtheit erlangte die Schwarmfinanzierung nach der Jahrtausendwende. Auslöser dafür war die Gründung der Plattform ArtistShare im Jahre 2001 durch den US-amerikanischen Musiker und Produzenten Brian Camelio. ArtistShare setzte als erste Plattform das Internet zur direkten Finanzierung von Künstlern durch ihre Fans ein.
 
Die Plattform wurde ein großer Erfolg und als Folge wurden bald viele weitere solche Webseiten, dazu gehören zum Beispiel bekannte Namen wie IndieGoGo, Kickstarter und GoFundMe, ins Leben gerufen. Die meisten dieser Schwarmfinanzierungsplattformen dienen auch heute noch der Finanzierung von Künstlern, es gibt aber auch Plattformen, die allen offen stehen.
 

Crowdfunding in Deutschland

In Deutschland dauerte es ein paar Jahre länger, bis sich die Schwarmfinanzierung durchsetzte. Ein erster Versuch wurde 2004 mit der Finanzierung eines Films unternommen, ähnliche Projekte sind auch aus dem Jahr 2011 dokumentiert. Ein Grund dafür, warum Deutschland hier so lange zurückblieb, dürfte die Tatsache sein, dass die ersten Crowdfunding-Plattformen ausschließlich in englischer Sprache existierten.
 
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Doch als sich der Erfolg des Crowdfundings in den Vereinigten Staaten von Amerika und in anderen Ländern, klar abzuzeichnen schien, wollten auch die Deutschen nicht außen vor bleiben. In der Folge entstanden auch hier die ersten Schwarmfinanzierungsplattformen.
 
Am erfolgreichsten sind hierzulande die Plattformen Startnext, Steady und 99 Funken. Aber die großen Crowdfundingplattformen in den Vereinigten Staaten wollten den deutschen Markt nicht alleine der neuen Konkurrenz überlassen. Mit deutschen Übersetzungen gelang es so schließlich auch Kickstarter und IndieGoGo, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.
 

Unterschiede zu den Vereinigten Staaten

Anders als in den Vereinigten Staaten von Amerika wird die Crowsfunding in Deutschland weniger von Musikern und anderen Künstlern genutzt, dafür bedeutend mehr von Start-ups. Die Gründe dafür dürften in den unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten in den beiden Ländern liegen.
 
In den Vereinigten Staaten ist es für junge Unternehmer mit einer guten Idee relativ leicht, sogenanntes Venture Capital von privaten Investoren oder Venture-Fonds zu erhalten. In Deutschland ist diese Option fast gar nicht vorhanden und folglich müssen sich Start-ups auf die Banken, oder aber eben auf die Schwarmfinanzierung, verlassen.
 
So verwundert es dann auch nicht, dass in Deutschland auch die etablierten Banken in die Schwarmfinanzierung einsteigen. Ein Beispiel dafür ist die Plattform 99 Funken, hinter der die Sparkasse steht.